UKW-Sender werden in der Schweiz 2024 abgeschaltet
Nach dem Kurzwellensender Schwarzenburg, den Mittelwellensendern Beromünster, Sottens und Monte Ceneri sowie den terrestrischen TV-Sendern werden Ende 2024 auch alle UKW-Sender in der Schweiz abgeschaltet. Damit werden mit einem Schlag sehr viele Radiogeräte nutzlos und im Elektroschrott landen.
Nachgefragt beim Deutschlandfunk: UKW-Rundfunk bleibt
DARC - Deutschland-Rundspruch vom 25. August 2022
Eine Anfrage beim Deutschlandfunk (DLF) über die Zukunft des UKW-Rundfunks wurde ausführlich beantwortet. Die gute Nachricht vorab: Eine Abschaltung der UKW-Verbreitung ist nicht geplant.
Situation in Deutschland
Vielfach liest man, dass der UKW-Rundfunk bald zugunsten des Digitalfunks (DAB+) abgeschaltet werden solle. Die Hörer machen den Wechsel zu DAB+ jedoch nicht mit - und das trotz massiver Werbung, so der DLF. Nun könnte man meinen, dass DAB+ dann überflüssig sei. Das Problem liege in der Knappheit der zur Verfügung stehenden UKW-Frequenzen, so der DLF. Dieser kann nicht alle Gebiete in DL mit UKW abdecken. Deshalb wird in DAB+ investiert. DAB+ ist ein Gleichwellennetz. Ein weiterer Sender braucht keine eigene Frequenz. Der DLF schaltet jedoch nach und nach kleinere UKW-Füllsender ab, sobald dort DAB+ verfügbar ist. Die großen Grundnetzsender und auch kleinere Sender mit einer gewissen Relevanz bleiben bestehen. Das Argument, dass DAB+ gegenüber UKW Strom spare, sei übrigens nicht wahr. Zitat: "DAB+ ist eine denkbar schlechte Maßnahme, um etwas für das Klima zu tun ..." Die schlechte Nachricht soll nicht verschwiegen werden: Es wird seitens des DLF nicht daran gedacht, Mittel- oder Langwellensender neu zu bauen, obwohl ein einziger leistungsstarker Sender - zumindest nachts - ganz Deutschland versorgen könnte. Darüber berichtet Matthias Wendt, DL9MWE.
Radiosender im Glarnerland
In Zukunft wird man Radiosender in der Schweiz nur noch digital empfangen können, DAB+ ist der künftige Standard. Ob das besser oder schlechter ist als FM, sei dahingestellt.
Der Medienpionier Roger Schawinski wehrte sich 2021 vehement gegen den Abschaltungsentscheid. Gebracht hat das offensichtlich nicht viel. Als Kompromiss wurde der Abschaltungstermin von Ende 2022 auf Ende 2024 verschoben (siehe Meldung des Bakom).
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