Wir befinden uns im Solarzyklus 25:
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Funkwetter: Jahresrückblick 2024
Quelle: DARC (Deutschlandrundspruch)
Autor: Hartmut Büttig, DL1VDL
Funkwetter-Jahresrückblick 2024
Beim Jahreswechsel war klar, dass der 25. Sonnenfleckenzyklus stärker ausfallen würde als der Zyklus 24. Die NASA korrigierte bereits im letzten Jahr ihre monatlichen Vorhersagen nach oben.
Wir starteten zuversichtlich ins neue Jahr. Die Sonnenaktivität in den ersten vier Monaten des Jahres 2024 entwickelte sich vergleichbar gut wie im Vorjahr. Im Mai gab es mit 21 X- und 249 M-Flares einen riesigen Schub. Langlebige Sonnenfleckenregionen, die teilweise über drei Sonnenumläufe eruptiv blieben, sorgten für eine anhaltend aktive Sonne. Dies widerspiegelte sich seit April 2024 in langen Zeitabschnitten, in denen der solare Fluxindex über 200 Einheiten blieb.
Der 11. Mai war der am intensivsten gestörte Tag in der Geschichte der Aufzeichnungen seit dem Halloween Superstorm 2003. Ein weiterer Rekord folgte am 9. August. Der solare Fluxindex kletterte auf 305,5 Einheiten und die Sonnenfleckenzahl R auf 382. Die sehr aktive Sonne bewirkte sogar die Ausbildung eines dritten Van-Allen-Strahlungsgürtels.
Wir erinnern uns an beeindruckende Nordlichterscheinungen, die mehrfach bis Südeuropa sichtbar waren und acht Super-Radio-Auroras. Das war nach einigen X-Flares, bei denen intensive koronale Plasmawolken in Richtung Erde emittiert wurden, der Fall. Die Aurora-Saison begann am 3. März und erfreute uns bis Ende Oktober.
Im Frühjahr und Herbst gab es auf 6 m transäquatoriale Überreichweiten (TEP). Überraschungen waren bis auf 23 cm nutzbaren Tropo-Verbindungen wie zwischen dem 17. und 20. September.
Das Jahr 2024 bescherte uns im Oktober bereits das oder ein erstes Maximum im 25. Elfjahreszyklus. Sowohl die Sonnenfleckenzahl als auch der solare Fluxindex fielen im Maximum etwa doppelt so hoch aus wie vorhergesagt. Ursprünglich wurde das Sonnenfleckenmaximum erst 2025 oder 2026 mit einer Sonnenfleckenzahl von nur 115 erwartet.
Bisher wurden seit Januar 51 Klasse X- und etwa 1120 M-Flares beobachtet. Ab Mai überstieg tagsüber die für 3000 km Sprungentfernung geltende Grenzfrequenz der F2-Schicht häufig 40 MHz. Häufige M- oder X-Flares bewirkten Radio-Blackouts, die bis auf wenige Ausnahmen meistens nur kurzzeitig die Funkwege auf der Tagseite blockierten. Geomagnetische Störungen durch die koronalen Masseausbrüche bei intensiven Flares traten seltener auf als befürchtet.
Erscheinungen der sporadischen E-Schicht gab es zwischen dem 3. März und Ende August relativ selten. CW- und SSB-taugliche F2-Öffnungen auf 6 m, wie Anfang Februar und zum Monatswechsel Oktober/November, waren Ausnahmen. Die DX-Spots in den Computerbetriebsarten belegen aber, dass die Ionosphäre auf allen oberen Kurzwellenbändern einschließlich 6 m weltweit präsent war.
Insgesamt blicken wir auf ein interessantes Amateurfunkjahr zurück. Gegenüber dem Vorjahr erlebten wir vergleichbare und manchmal deutlich bessere Ausbreitungsbedingungen. Nun hoffen wir, dass im kommenden Jahr die Sonne weiter aktiv bleibt und das Sonnenfleckenmaximum noch ein paar Jahre weiter wirkt.
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